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Aktion Montagsbriefe
an die
Deutschen Bischöfe
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Die
wöchentlichen „Montagsbriefe“
sind als
Buch erschienen:
Unerhörte
Predigten
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Veranstaltung:
Buchvorstellung
des neuen Buches von Hubert Wolf:
Zölibat
- 16 Thesen
am
Dienstag,10. Dezember 2019
mit dem Autor Prof. Hubert
Wolf
im
Rupert-Mayer-Haus (Heilig-Geist-Kirche), Ulm,
Neunkirchenweg
63
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Flyer
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Aktion ULMER
Montagsbriefe (Hg.)
Unerhörte
Predigten
Zu
den Bibeltexten im Lesejahr C von Sabine Bieberstein, Stefan
Cammerer, Margit Eckholt, Bettina Eltrop, Heinz-Josef Fabry,
Hermann Häring, Thomas Keller, Ferdinand Kerstiens,
Joachim Kügler, Bernhard Lang, Magnus Lux, Wolfgang Raible
und Edgar Utsch,
Vorwort: P. Klaus Mertes SJ
Hinter
der Aktion Montagsbriefe verbirgt sich eine Initiative
Ulmer Kirchengemeinderatsmitglieder, die sich zum Ziel gesetzt
hat, die Bedeutung des biblischen Wortes als die bestimmende
Grundlage kritisch am Status quo unserer Kirche zu spiegeln.
Dazu
erhielten mit Beginn des 1. Advents 2012 alle deutschen
katholischen Bischöfe über das gesamte Kirchenjahr
jeweils am Montag einen Brief mit einer Kurzpredigt zu den
Bibeltexten des vorausgegangenen Sonntags. Darin wurden die
Bischöfe nach ihrer Meinung zur Schriftauslegung gefragt.
Anfänglich
konnte noch niemand ahnen, welch einschneidende Veränderungen
an der Kirchenspitze dieses historische Kirchenjahr mit sich
bringen würde. Getragen von überwältigendem
Zuspruch an der Basis entstand so bald der Wunsch nach einer
Veröffentlichung der Briefe in Buchform.
Aktion
Ulmer Montagsbriefe:
B. Comes, Dr. C. Bald, Dr. F.
Finsterwalder, Dr. B. Fritzenschaft, C. Lange, J. Miller,
M. Spooren, S. Cammerer
Bibel
konkret, Bd. 11, 248 S., gb. 19,90 € (LIT-Verlag)
ISBN
978-3-643-13025-9
(Auch als eBook erhältlich)
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Die
„Aktion Montagsbriefe“ wurde von engagierten und
besorgten Ulmer Kirchengemeinderätinnen und
Kirchengemeinderäten ins Leben gerufen: Auf einen Schrifttext
des vorangegangenen Sonntags bezogen erhielten seit dem 1. Advent
2012 das ganze Kirchenjahr hindurch bis zum Christkönigssonntag
2013 die katholischen Bischöfe und Weihbischöfe montags
eine Kurzpredigt, die die Bedeutung eines biblischen
Sonntagstextes für den vom Vorsitzenden der deutschen
Bischofskonferenz, Erzbischof Zollitsch ausgerufenen
„Dialogprozess“ aufzeigt.
In diesen
Briefen werden alle deutschen katholischen Bischöfe auch nach
ihrer Meinung zu dieser Schriftauslegung gefragt. Die
Kurzpredigten, die für den Redaktionskreis von renommierten
Theologinnen und Theologen verfasst werden sowie die Antworten der
Bischöfe werden auf dieser Website veröffentlicht.
Die
Mitglieder des Redaktionskreises der „Aktion Montagsbriefe“
sind überzeugt davon, dass das biblische Wort letztlich das
bestimmende Fundament sein muss für den Weg der Kirche zu
jeder Zeit, auch der heutigen.
Damit auch das
„Kirchenvolk“ über die biblische Begründung
zur dringend notwendigen Erneuerung der Kirche informiert ist und
in Diskussionen davon Gebrauch machen kann, wurden die
Montagsbriefe auf dieser Website an jedem Montag veröffentlicht
und die vorangegangenen ins Archiv gestellt. Sie sind jetzt als
Buch erschienen.
Redaktionskreis:
Dr.
Cornelia Bald, Stefan Cammerer, Barbara Comes, Dr. Florian
Finsterwalder, Dr. Bernd Fritzenschaft, Christine Lange, Michael
Spooren, u.a.
Ulm,
02.12.2012 / 12.05.2013 / 25.11.2013 / 27.09.2015
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Montagsbrief
51 zum Christkönigssonntag
24.
November 2013
Lk
23,35 - 43
Sehr geehrter Herr
Bischof...,
am letzten Sonntag
des Kirchenjahres hörten wir das Evangelium vom
Christkönigsfest.
Christkönig. Was war das
für ein mächtiges Glaubenszeugnis: Christkönigswallfahrt
der Jugend. In Blöcken zu je hundert, voran die Banner, zogen
wir hinauf zur Basilika, die die Menge kaum fassen konnte. Und mit
Begeisterung sangen wir: „O du mein Heiland hoch und hehr,
dem sich der Himmel beuget, von dessen Liebe, dessen Macht, die
ganze Schöpfung zeuget. Christus, mein König, dir
allein, schwör ich die Liebe lilienrein, bis in den Tod die
Treue.“
Ganz anders das Evangelium. Da hängt
der König der Juden am Kreuz und die Leute verlachen ihn. Was
für ein König! Haben wir da etwas missverstanden? Nach
dem Johannes-Evangelium bekennt doch Jesus vor Pilatus: „Ich
bin ein König.“ Was wir dabei gern überlesen, ist:
„Mein Königtum ist nicht von dieser Welt.“ Ja,
was ist das dann für ein König? Nur einer, ein
mitgekreuzigter Verbrecher, steht zu ihm und sagt: „Denk an
mich, wenn du in dein Reich kommst.“
Da müssen
wir fragen, was das für ein Reich ist. Die Präfation des
Christkönigfestes versucht eine Antwort – doch was tun
wir?
Wir verkünden die Wahrheit
wie einen Besitz – ohne groß darüber
nachzudenken, dass Lehr-Formeln, so richtig sie sind, heute oft zu
Leer-Formeln geworden sind, weil die Menschen damit nichts mehr
anfangen können. Wir streiten mit Inbrunst für das
ungeborene Leben
– ohne mit demselben Elan die Not der Kinder bei uns und die
Ausbeutung als Sex- und Arbeitssklaven in großen Teilen der
Welt hinauszuschreien. Wir halten die Heiligkeit
für unser Markenzeichen und reden ganz selbstverständlich
von der „heiligen Kirche“ – ohne uns Gedanken zu
machen, wie unheilig wir oft handeln, und zwar nicht nur als
schwache Einzelpersonen, sondern als System Kirche. Wir bekennen
selbstverständlich einen Gott, der uns seine Gnade
schenkt – ohne uns vor Augen zu halten, wie wenig wir in
unserem kirchlichen Alltag Gnade vor Recht ergehen lassen. Wir
fordern Gerechtigkeit
für die Menschen in der Welt – ohne das als
Verpflichtung zu sehen, sie in der Kirche selbst zu üben, den
Frauen gegenüber oder den nach Scheidung Wiederverheirateten.
Die Liebe
nennen wir das Kennzeichen der Christinnen und Christen –
ohne uns bewusst zu machen, wie lieblos oft in der Kirche
miteinander umgegangen wird. Und das Wort vom Frieden
kommt uns ganz leicht über die Lippen – ohne zu merken,
wie verletzend und herabsetzend manche in den Gemeinden wie in der
Kirchenleitung ihre Brüder und Schwestern behandeln, die die
befreiende Botschaft vom Reich Gottes in unsere heutige Zeit
übersetzen wollen; ohne sich dafür einzusetzen, dass
„versöhnte Verschiedenheit“ nicht ein leeres Wort
bleibt.
Wir feiern festliche Hochämter mit
goldbestickten Messgewändern und vergoldeten und mit
Edelsteinen besetzten Mitren und Hirtenstäben. Und manche
meinen, das sei Ausdruck unserer Gottesverehrung. Sich um die
Bewahrung der Schöpfung zu kümmern, überlassen wir
anderen, Greenpeace z. B. oder dem Bund Naturschutz. Sich als
Verwalter des Schöpfers für den Klimaschutz einzusetzen,
damit auch unsere Enkelkinder noch eine bewohnbare Erde vorfinden,
überlassen wir anderen, Campact z. B. oder Avaaz. Sich um der
Menschen willen gegen die menschenverachtenden internationalen
Finanzmärkte zu stellen und dagegen zu protestieren,
überlassen wir anderen, occupy z. B.; immerhin machen da die
„Ordensleute für den Frieden“ mit.
Ich
muss hier an den Propheten Amos denken: „Ich bin euren
Feiertagen gram und verachte sie und mag eure Versammlungen nicht
riechen. … Tu weg von mir das Geplärr deiner Lieder. …
Es ströme aber das Recht wie Wasser und die Gerechtigkeit wie
ein nie versiegender Bach.“ (Am 5)
Wer Christus
als König bekennt, muss auch handeln wie Jesus: dienend.
Wir
fragen uns: Was meinen Sie dazu, sehr geehrter Herr Bischof?
Mit
freundlichen Grüßen
Aktion Montagsbriefe
-
Dieser Brief wurde von einem Mitglied eines großen
Autorenkreises
für die „Aktion Montagsbriefe“
verfasst -
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Begleitbrief
an die Bischöfe zum letzten Montagsbrief
Sehr
geehrter Herr Bischof...,
ein ganzes Kirchenjahr lang
haben Sie montags von einer Initiative von Kirchengemeinderätinnen
und Kirchengemeinderäten Ulms eine Kurzauslegung renommierter
Theologinnen und Theologen zu den Schriftlesungen des Sonntags
erhalten. Nun ist diese Aktion beendet. Wir hoffen, auch Sie haben
diese Briefe mit Gewinn lesen können. In ihnen waren die
Schriftlesungen der Sonntage zu den aktuellen Fragen und Problemen
unserer Kirche in Bezug gesetzt.
Die Montagsbriefe
wurden zeitgleich auch im Internet veröffentlicht und haben
so zusätzlich viele Menschen erreicht – das Echo war
fast einhellig zustimmend und unterstützend. Nicht wenige
bedauern das Ende der Aktion mit diesem Kirchenjahr – wurden
ihnen die Montagsbriefe doch zu einer die Situation der Kirche
erhellenden und – erst recht, wenn sie in der Kirche tätig
sind – ermutigenden Botschaft. Das hat uns gezeigt, wie sehr
die Menschen die Nähe zur Botschaft Jesu suchen und die
offizielle Kirche dabei als fern erleben. Wir fragen uns: Müsste
dieser Umstand Sie, sehr geehrter Herr Bischof, nicht sehr
beunruhigen?
Am Ende eines jeden Briefes haben wir Sie
nach Ihrer Meinung gefragt – diese Frage wurde zu einer
rhetorischen Frage: Ganz am Anfang der Aktion hat ein Weihbischof
darauf reagiert, sonst haben wir nichts mehr von Ihnen gehört.
Wir haben die Aktion aber als Beitrag zum Dialogprozess gesehen,
eines „Gesprächsprozesses“, der ja vor einigen
Jahren von Ihnen ins Leben gerufen wurde...
Dem Hl.
Franziskus, nach dem sich Kardinal Jorge Bergoglio nach seiner
Wahl zum Papst benannt hat, war die Hl. Schrift grundlegend für
sein Leben, seine Arbeit geworden. „Die Besinnung auf die
Bibel in einer Zeit, in der das Wort Gottes in der Kirche nicht
gerade 'die erste Geige spielte', hat Franz von Assisi zu tiefer
Menschlichkeit, Schöpfungsverbundenheit, Güte und
Lebensfreude geführt“ (Detlef Hecking, Schweizer Kath.
Bibelwerk). Viele Menschen vermissen genau das auch in unserer
heutigen Kirche. Deshalb richtet sich so viel Hoffnung auf Papst
Franziskus, der aus ähnlicher Schriftverbundenheit heraus,
wie Franz von Assisi, sein Amt gestalten möchte. Für ihn
braucht es die Prophetie, die „Lärm, Krach“
macht, aber „in Wirklichkeit ist ihr Charisma Sauerteig“!
Was bedeutet dies für unsere deutsche Kirche? Für die
vielen unbeantworteten Fragen, die jahrzehntelang Hoffnung,
Freude, Motivation der Gläubigen behindert haben und immer
noch behindern? Was bedeutet in diesem Zusammenhang die
Wiederaufnahme des „sensus fidelium“, wenn Papst
Franziskus mit Blick auf das letzte Konzil vom „Volk als
Subjekt“ spricht?
Wir wünschen uns Bischöfe,
die mit Mut und Gottvertrauen der Kirche vorangehen und nicht in
einem falschen und veräußerlichten Verständnis von
Tradition an der Vergangenheit haften bleiben. „Es gibt
zweitrangige kirchliche Normen und Vorschriften, die früher
einmal effizient waren, die aber jetzt ihren Wert und ihre
Bedeutung verloren haben“, und: „Das Denken der Kirche
muss wieder Genialität gewinnen und muss immer besser
begreifen, wie der Mensch sich heute versteht, um so ihre eigene
Lehre besser zu entwickeln und zu vertiefen“, sagt Papst
Franziskus in seinem Interview für die Jesuitenzeitschriften.
Wäre es nicht mehr als lohnend, daran
mitzuarbeiten – mit allen Menschen in der Kirche, ohne die
es Kirche nicht gibt?
Wir überlegen uns, die
Montagsbriefe in einem Büchlein herauszugeben. Möchten
Sie dazu einen Beitrag leisten?
Noch einmal grüßen
wir Sie
von der Aktion Montagsbriefe
Barbara
Comes
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Dr.
Cornelia Bald
|
Stefan
Cammerer
|
Dr.
Florian Finsterwalder
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Dr.
Bernd Fritzenschaft
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Christine
Lange
|
Michael
Spooren
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